Erlebnisberichte
An dieser Stelle geben wir einen Einblick über die Vielseitigkeit unseres Programms für Mitglieder.
Konzertreise nach Montepulciano (Toskana) im Juli 2024
Ziel der 7-tägigen Musikreise für unsere Mitglieder war die geschichtsträchtige und pittoreske Kleinstadt Montepulciano in der für ihre Schönheit berühmten Toskana und dort die „Europäische Akademie für Musik und Darstellende Kunst“ im Renaissance-Palast „Palazzo Ricci“.
Abwechslungsreiche Kammerkonzerte im „Salone di Palazzo Ricci“, z. B. das des eigens angereisten Alinde-Quartetts oder die Konzerte diverser Kölner Hochschullehrer begeisterten die Reiseteilnehmer ebenso wie das abendliche Eröffnungskonzert des diesjährigen Festivals „Cantiere Internazionale d’Arte“ auf dem beeindruckenden Piazza Grande. Ein Einblick in die Vorhaben des interdisziplinären „SummerLab“ der Akademie sowie die Präsentation der Ergebnisse erweiterten den Fokus für die Darstellende Kunst; ein besonderes Erlebnis war der intensive persönliche Kontakt zu den jungen, interessierten und begeisterten Studierenden im Palazzo Ricci. Den Abschluss bildete die Premiere von Manuel de Fallas Oper „El retablo del Maese Pedro“ in dem einzigartigen Teatro Poliziano.
Auch das Rahmenprogramm bot viele kulturelle Höhepunkte der Toskana, wie beispielsweise die geführten Besuche in Perugia, Cortona, Pienza, San Quirico d’Orcia, Montalcino u.a. Die fachkundige und stimmungsvolle Weinverkostung des Vino Nobile in den Kellern des Palazzo Ricci sowie des Brunello in Montalcino waren ebenfalls Teil des gelungenen Programms. Den ausführlichen Reiseverlauf finden Sie hier.
Michael Ehlers
Konzertreise Krzyzowa-Musikfestival in Schlesien/Polen im August 2023
Der Förderverein hatte für seine Mitglieder vom 24. bis 28. August 2023 eine Reise zum Krzyzowa-Musikfestival in Polen organisiert; gut zwanzig Teilnehmer sind mit großen Erwartungen hin- und noch größeren Erlebnissen zurück-gereist.
Aus einem Repertoire von über 50 Werken verschiedenster Komponisten hat die künstlerische Leitung des Festivals entschieden, welche Werke in den Konzerten zur Aufführung kommen; außerdem wurde an verschiedenen Spielstätten aufgeführt, wie beispielsweise in der Friedenskirche in Swidnica (Schweidnitz), dem Konzertsaal des geschichtsträchtigen Krzyzowa (Kreisau) und dem Nationalen Forum für Musik in Breslau. Ein Treffen der Festival-Gäste und der Künstler am Ende des ersten Abends wurde vom deutschen Generalkonsulat kulinarisch gesponsert.
Das Glück zu haben, die Zuwendung der Künstler zu erleben, und dieses Erlebnis dann in der Aufführung mit Freunden und Interessierten zu teilen, das sind unvergessliche und tiefe Erlebnisse. Der Kreis der Teilnehmer rundete sich, fand sich leicht im Gespräch, erfreute sich aneinander und konnte beglückt nach Hause fahren in dem Wissen, etwas Außergewöhnliches und Seltenes erlebt zu haben.
Die schon professionellen Künstler haben unsere Herzen mit ihrer Spielfreude und Jugendlichkeit – vor Allem in ihrer Natürlichkeit – gewonnen. Wir sind sicher, dass diese Konzerte ein wichtiger Schritt in ihrer musikalischen sowie professionellen Entwicklung sein werden.
Wir waren viele Stunden in der anderen, schönen, erfüllenden, befriedigenden, heiteren Welt der Musik aufgehoben.
Der persönlich empfundene Rahmen, die perfekte und abwechslungsreiche Organisation des Begleitprogramms mit den Ausflügen nach Breslau, zum Schloss Fürstenstein nach Walbrzych (Waldenburg) und zur Friedenskirche nach Jawor (Jauer) – all das erhob diese Reise zu etwas ganz Besonderem.
Dr. Michael Bachem
Konzertreise zum Schleswig-Holstein Musik Festival im Juli 2022
Vom 2. bis 6. Juli 2022 ging es mit der Mitgliederreise zum Schleswig-Holstein Musik Festival nach Lübeck, Rellingen und Husum. Auf dem Festival-Programm standen Werke des gebürtigen Hamburgers Johannes Brahms im Mittelpunkt. Das galt auch für die Auswahl der von uns besuchten Konzerte.
Gemeinsam mit 1330 Gästen erlebten wir das Eröffnungskonzert am 3. Juli 2022 in der Musik- & Kongresshalle Lübeck, direkt gegenüber der Altstadt an der Trave gelegen. Das 2. Klavierkonzert von Johannes Brahms stand auf dem Programm. Der in Russland geborene und u.a. in Hannover ausgebildete Pianist Igor Levit war der Solist, der die Aufführung zu einem Erlebnis werden ließ. Begleitet wurde er vom NDR-Elbphilharmonie-Orchester unter Leitung seines Chefdirigenten Alan Gilbert. Im zweiten Teil des Konzerts erklang Paul Hindemiths weniger bekannte Sinfonie „Harmonie der Welt“, deren musikalisches Material er später in seiner gleichnamigen Oper verwendet, deren Hauptfigur der Astronom und Mathematiker Johannes Kepler ist.
Den zweiten Konzertabend erlebten wir in der Barockkirche in Rellingen, einem achteckigen Zentralbau aus dem Jahr 1756 mit doppelter Empore, der von einer großen Laterne gekrönt wird. Die gute Akustik der Kirche wird von Publikum und Künstlern sehr geschätzt. Frank Peter Zimmermann (Violine) und Martin Helmchen (Klavier) spielten Sonaten für Violine und Klavier von Johannes Brahms und Béla Bartók. Es ist eine beglückende Kammermusik-Partnerschaft, die diese beiden Ausnahmemusiker eingegangen sind. Stets auf die Musik konzentriert, spürt jeder der beiden, wann er sich zurücknehmen und dem anderen mehr Aufmerksamkeit überlassen muss.
Das dritte musikalische Highlight, das wir auf unserer Musikreise erlebten, war von ganz anderer Natur. Im Veranstaltungszentrum Messe Husum & Congress trug Max Raabe Schlager und Lieder aus den Jahren 1927 – 1934 vor. Es sind Werke, die nicht in den späteren politischen Zeitgeist passten und teils verboten wurden. Sie erzählen u.a. von menschlichen Abgründen und der Tragik dieser Epoche. Max Raabe trug sie mit dem ihm eigenen Humor und süffisanten Ironie vor, mit unnachahmlicher Nonchalance und präziser Artikulation, und natürlich im Frack und mit Einstecktuch! Begleitet wurde er von seinem Pianisten Christoph Israel. Niemand verließ traurig den Konzertsaal.
Unsere Musikreise nach Schleswig-Holstein hatte aber noch mehr zu bieten als nur Musik. Das an der Ostsee gelegene Lübeck empfing uns mit südlichen Temperaturen von fast 30° C. Ein von seiner Stadt begeisterter örtlicher Fremdenführer präsentierte uns diese stolze Königin der Hanse. Der Weg führte durch enge Gassen vorbei an Kirchen in Backsteingotik, vielen Museen, dem Rathaus mit den Arkaden im Renaissance-Stil und natürlich dem Stammhaus des Niederegger Marzipans. In einem Ensemble von 22, teils klassizistischen Kaufmanns- und Bürgerhäusern, ist die Musikhochschule Lübeck untergebracht, der auch das Brahms-Institut angegliedert ist.
Wir unternahmen auch eine Fahrt nach Ratzeburg, aber schließlich erreichten wir Husum, wo das sehr angenehme Genießer-Hotel „Altes Gymnasium“ auf uns wartete. Vor unserem Konzertbesuch wurden wir im hauseigenen Restaurant „Eucken“ an einer festlich gedeckten Tafel verwöhnt. Theodor Storm nennt in seiner Dichtung seine Heimatstadt Husum die „graue Stadt“. Aber uns empfingen viele bunte Häuser am Hafen mit Ebbe und Flut und leckeren Krabbenbrötchen. Wenn es auch etwas regnete, so hat die Stadtführung durch die vielen kleinen Gassen und zum Schloss viel Freude gemacht.
Die Rückreise nach Köln führte zunächst in das 400 Jahre alte Friedrichstadt zwischen Eider und Treene in Nordfriesland, benannt nach dem Stadtgründer Herzog Friedrich III. (1621). Er ließ die Stadt durch holländische Baumeister mit Grachten und in einem Schachbrettmuster anlegen und gewährte Religionsfreiheit, was zu einem raschen Zuzug von Bürgern führte. Die Straßenzüge sind gesäumt von kleinen Renaissancehäusern aus Backstein, und viele Hausfronten werden von bunten, prächtig blühenden Hochstammrosen geschmückt.
Zurückgekehrt nach Köln freue ich mich schon auf die nächste Mitgliederreise des Fördervereins und bin gespannt, wohin sie uns führen wird!
Dr. Beate Hammer-Raber
Konzertreise zu den Schwetzinger SWR Festspielen im Mai 2019
In diesem Jahr führte die Reise zu den Schwetzinger Festspielen, die unter dem Motto „Neuland“ stattfanden. Das Musikprogramm war erlesen, außergewöhnlich und abwechslungsreich; alle Teilnehmer waren im wahrsten Sinne des Wortes be-Geist-ert. Zum Höhepunkt der 5 Konzertabende geriet die konzertante und gelungen-humorvolle Aufführung der Oper „L`Isle Déserte“ von Ignaz Beck im Rokoko-Saal des Schwetzinger Schlosses.
Die attraktive Umgebung mit Residenzschloss und Schlosspark von Schwetzingen sowie die Ausflüge zum Kloster Maulbronn, nach Speyer und Baden-Baden mit den ausgezeichnet geführten Besichtigungen wurden mit hohem Interesse angenommen. Der Kommentar eines Teilnehmers beschreibt die vielen Eindrücke und Erlebnisse, die diese Reise geprägt haben:
„...noch ganz erfüllt von dem wunderbaren Abschluss unserer Reise, möchten wir noch einmal sagen, wie sehr wir diese Mischung musikalischer Genüsse und städtischer Entdeckungen genossen haben. Es war eine Freude, sich in jeder Hinsicht so gut betreut zu fühlen, dass wir diese Reise in bester Erinnerung behalten werden. Unsere lebhaften Diskussionen nicht nur im Bus, die munteren Ausklänge an der Bar und nicht zuletzt die liebenswerten Mitreisenden haben uns am Sonntagabend in unserer häuslichen Einsamkeit richtig gefehlt. Ich bin sicher, dass dies nicht unsere letzte Reise mit dem Förderverein gewesen ist. Montepulciano, Breslau – das alles klingt so verlockend!“
Dr. M. Bachem