Der Roderburg-Opernpreis.
Jochen Roderburg, ein in 2016 verstorbenes Mitglied, war ein begeisterter Opernliebhaber und hinterließ dem Förderverein ein bedeutendes Vermächtnis mit der Maßgabe, dieses zur Förderung des Opernnachwuchses zu verwenden. Der Förderverein hat daher den Roderburg-Opernpreis ins Leben gerufen, der 2019 erstmals an die Mezzosopranistin Lina Hoffmann verliehen wurde.
Preisverleihung 2024
2024 geht der Roderburg-Opernpreis an Hyoungjoo Yun, der aus Südkorea stammt. Er absolvierte ein Bachelor-Studium im Fach Gesang an der Yonsei University in Seoul. Zurzeit studiert er Gesang (Musiktheater) bei Prof. Mario Hoff an der Hochschule für Musik und Tanz Köln und besuchte eine Meisterklasse von Peter Berne. Bisher präsentierte sich Hyoungjoo Yun in Hans Werner Henzes Bearbeitung von Giovanni Paisiellos „Il Re Teodoro in Venezia“ als Gafforio, in Antonio Cestis „Il Tito“ als Polemone, in Domenico Cimarosas „Le trame deluse“ als Clicerio und in Wolfgang Amadeus Mozarts „Der Schauspieldirektor“ als Herr Herz. Am Theater Bonn gastierte er in der Spielzeit 2022/23 als Zweiter Laienbruder in Franz Schrekers „Der singende Teufel“. Im Konzertbereich übernahm Hyoungjoo Yun das Tenorsolo im „Stabat Mater“ von Antonin Dvorak und trat als Liedsänger mit „Die schöne Müllerin“ von Franz Schubert auf.
Hyoungjoo Yun ist Preisträger des Roderburg-Opernpreises 2024. Damit würdigt die Jury seine herausragende künstlerische und darstellerische Leistung der Rolle des Clicerio in „Le trame deluse“ von Domenico Cimarosa. Neben seiner sängerischen Qualität als lyrischer Tenor, in der stimmliche Präsenz, Farbenreichtum und Koloraturfähigkeit nachhaltig beeindruckten, war es insbesondere seine Spielfreude, mit der er diese vielschichtige Bühnenfigur nuanciert präsentierte. Mit nicht nachlassender Intensität beeindruckte er insbesondere auch in der lebendigen Gestaltung der Rezitative dieser umfangreichen Partie. Insgesamt eine höchst überzeugende künstlerische Leistung!
Preisträgerinnen der Vorjahre:
Preisträgerin des Roderburg-Opernpreises 2023
Pandemiebedingt erfolgte die nächste Verleihung des Roderburg-Opernpreises erst 2023 an die spanische Sopranistin Elena Plaza, die im Master-Studiengang bei Prof. Brigitte Lindner studierte, nachdem sie bereits Gesang in Bercelona studiert und an Meisterkursen am Mozarteum in Salzburg und der Ecole National de Musique in Paris teilgenommen hatte. Ihr Debüt gab Elena Plaza 2016 in Barcelona als Angelica in Georg Friedrich Händels „Orlando“, bevor sie für zwei Jahre Mitglied der Chorakademie Lübeck wurde. Engagements führten sie inzwischen nach Besançon, Warschau, Frankfurt, zum WDR und Deutschlandfunk sowie an die Oper Köln.
Preisträgerin des ersten Roderburg-Opernpreises 2019
Lina Hoffmann studierte seinerzeit Gesang im Masterstudiengang an der Hochschule für Musik und Tanz Köln bei Prof. Mechthild Georg. Seit der Spielzeit 2017/18 war sie Mitglied im Jungen Ensemble des Musiktheaters im Revier Gelsenkirchen. Hier übernahm sie bereits bedeutende Rollen, wie Soeur Mathilde in „Dialogues des Carmélites“ von Francis Poulenc, Wawa in „Moskau, Tscherjomuschki“ von Dimitri Schostakowitsch, Giannetta in „L’elisir d’amore“ von Gaetano Donizetti sowie Fenena in „Nabucco“ von Giuseppe Verdi. In der Saison 2018/19 verkörperte sie Olga in „Eugen Onegin“ von Peter Tschaikowsky und Wellgunde in „Das Rheingold“ von Richard Wagner. Ab der Spielzeit 2019/20 war Lina Hoffmann festes Ensemblemitglied am Musiktheater im Revier Gelsenkirchen.